Rund 50.000 Deutsche haben die Staatsangehoerigkeit verloren
Rund 50.000 Deutsche haben die Staatsangehoerigkeit verloren, weil sie sich heimlich einen türkischen Ausweis zulegten. Für viele gibt es wohl keinen Weg zurück.
Berlin/Hamburg - Hier ruht eine deutsche Staatsangehoerigkeit: in einem Aktenordner, bestattet unter einem blauen Pappdeckel. Auf dem ersten Blatt spreizt ein Bundesadler seine Schwingen, darunter verwahrt Recep K. in Klarsichthüllen jene Dokumente, die besagen, dass er ihm mal angehoert hat. Dem deutschen Volke.
Die Akte ist vorerst geschlossen.
Dabei lebt Recep K., geboren in der Türkei, schon seit Jahrzehnten in Berlin. Arbeitet als Elektriker an der Freien Universitaet. Hat hier er seine Frau Sultan geheiratet, Steuern gezahlt, gewaehlt, gerade erst seinen Sohn eingeschult. "Und jetzt wollen die uns los werden", sagt Sultan.
Die K.s waren 1999 Deutsche geworden und hatten dafür ihren türkischen Pass abgeben müssen. Doch gleich nach der Einbürgerung beantragten sie einen neuen, und mit diesem Ausweis, der erst ein Jahr spaeter kam, verloren sie umgehend wieder ihre deutsche Staatsangehoerigkeit. So wie schaetzungsweise 50.000 andere auch. |