Heidelberg/Mailand (dpa) - Der Heidelberger Kunsthistoriker Lothar Ledderose hat einen der vier hoch dotierten Balzan-Preise gewonnen. Der 63-Jährige erhalte die Auszeichnung für seine «herausragenden Arbeiten zur Geschichte der chinesischen und japanischen Kunst», teilte die Internationale Balzan Stiftung in Mailand mit.
Der Balzan-Preis gehört neben dem Nobelpreis zu den bedeutendsten wissenschaftlichen, kulturellen und humanitären Auszeichnungen weltweit. Er ist mit einer Million Schweizer Franken (660 000 Euro) pro Preisträger dotiert. Ledderose, der am Institut für Kunstgeschichte der Universität Heidelberg lehrt, ist nach Stiftungsangaben der zwölfte Deutsche, der seit 1961 mit dem Preis geehrt wird.
Die drei weiteren Auszeichnungen gingen nach Angaben der Stiftung an Peter Hall von der University College London für seine Arbeiten zur Sozial- und Kulturgeschichte der Stadt seit Anfang des 16. Jahrhunderts. Das Ehepaar Peter R. und Rosemary Grant von der Princeton University sei für seine Forschungen zur Populationsbiologie geehrt worden und Russel J. Hemley sowie Ho-Kwang Mao von der Carnegie Institution in Washington DC für ihre Beiträge zur Mineralphysik.
Der Preis ist nach dem italienischen Verleger Eugenio Balzan (1874-1953) benannt und wurde von seiner Tochter ins Leben gerufen. Unter den Preisträgern waren Papst Johannes XXIII. und Mutter Teresa sowie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz.