Goethes «Faust» war in der Spielzeit 2004/05 in den deutschsprachigen Theatern der Publikumsrenner. 148'813 Theaterbesucher sahen den Klassiker, der in fast 440 Aufführungen über die Bühne gegangen ist.
Mit 148'173 Zuschauern lag die Arbeitslosen-Revue «Ladies Night» von Stephen Sinclair allerdings nur knapp hinter dem Goethe-Drama. Lessings «Nathan der Weise» landete mit 129'110 Besuchern auf Platz drei. Das ergab die Umfrage des Deutschen Bühnenvereins bei 430 Theatern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Mit 31 Inszenierungen war das Jugendstück «Klamms Krieg» von Kai Hensel über aktuelle Probleme im Schulalltag wie schon in der Saison zuvor das am meisten auf die Bühne gebrachte Stück. Der Anteil neuer Werke ist laut Bühnenverein mit 300 Stücken oder rund 16 Prozent auf den Theaterspielplänen nahezu stabil geblieben. Ein wahrer Schiller-Boom
Im Zeichen des Schillerjahres 2005 sind zum 200. Todesjahr des Dichters in Deutschland 111 Inszenierungen seiner Stücke aufgeführt worden. Dies war gegenüber dem Vorjahr mit 64 Inszenierungen nahezu eine Verdoppelung. Renner waren hier «Kabale und Liebe» mit 25 Inszenierungen, «Die Räuber» (18) und «Die Jungfrau von Orléans» (12). Opern-Intendanten setzen auf Evergreens
Im Musiktheater ist der oft kritisierte geringe Anteil der Ur- und Erstaufführungen noch einmal von 12 Prozent im Vorjahr auf 8 Prozent in der Saison 2004/05 zurückgegangen. Hier verliessen sich die Opern-Intendanten lieber auf Evergreens wie Mozarts von mehr als 324'500 Musikfreunden gesehene «Zauberflöte», die 45 Inszenierungen und 541 Aufführungen erlebt hat.
Die Hitparade wird von Humperdincks «Hänsel und Gretel» (mehr als 152'000 Besucher in 262 Aufführungen) und Bizets «Carmen» (149'491 Besucher in 184 Aufführungen) fortgesetzt.