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Gnade für die RAF-Terroristen? # G4 i" M N8 B: F0 k Freiheit oder lebenslange Haft - die mögliche Freilassung der beiden RAF-Terroristen Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar bewegt und spaltet die Nation. Auch die stern.de-Leser diskutierten leidenschaftlich. Wir haben die interessantesten Beiträge zusammengefasst. , _! e( a$ V5 f) Q 0 V( R Z9 R: n6 N/ K"Diese beiden sind der Inbegriff des Terrors. Soviel Brutalität kann keine Gnade erwarten". (stern.de-Leser "Pijey") "Es geht nicht mehr um Ausgleich oder Rache. Nur noch um Gnade." (stern.de-Leser "corum")$ P, S' U9 ]- \* p1 u9 S
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Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar - diese Namen stehen für viele Deutsche für Terror, Tod und Anarchie. Vor 30 Jahren waren sie die führenden Köpfe der RAF, verantwortlich für die Entführung und Mord von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer, die Erschießung von Bankier Jürgen Ponto und den tödlichen Anschlag auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback. Seit Tagen diskutiert die Nation nun über die Frage, ob sie auf Bewährung (Mohnhaupt) oder sogar aus Gnade (Klar) nach 24 Jahren Haft in die Freiheit entlassen werden dürfen. Nicht nur viele Politiker, Rechtsgelehrte oder Opferangehörige haben dazu eine dezidierte Meinung. Hitzig und emotional wird die Debatte um die mögliche Freilassung der beiden Terroristen auch auf stern.de geführt. 5 _4 d3 R0 K3 e. U; C, ]* b! C
2 H& R' k; Y) i6 m# M: hViele der Leserbeiträge weisen daraufhin, dass die Wunden von damals noch nicht verheilt sind, die Terrorherrschaft der RAF sehr wohl noch in der Erinnerung vieler Menschen präsent ist. "Ich kann mich noch verdammt gut an die Zeit erinnern, in der diese Leute ein ganzes Land in Angst und Schrecken versetzt haben", schreibt etwa "Brandenburg". : U5 {. O+ O+ Y4 N$ f. t' _
- q' B% n I2 y/ G+ GUnmittelbar betroffen von diesem Terror waren und sind vor allem die Angehörigen der Opfer. Menschen wie die Witwe Schleyers oder der Buback-Sohn verlangen vor allem eine Entschuldigung von Mohnhaupt und Klar. Doch darauf warten sie seit fast drei Jahrzehnten vergeblich. 1 Q) m1 v) F$ i" p6 u+ [3 `0 ~& ]- t" |5 s6 E% k, g/ ~! X
Das fehlende Zeichen von Reue stößt auch bei den stern.de-Lesern übel auf. So schreibt etwa "Pijey": "Von dem Staat, den sie bekämpft haben, wollen sie heute, dass er ihnen entgegenkommt, ohne dass sie auch nur im Ansatz Reue dem Staat beziehumgsweise den Angehörigen gegenüber kundgetan haben. Nicht der Staat oder die Angehörigen müssen auf sie zugehen, wohl eher umgekehrt." Zustimmung bekommt er von "Titor", der anmerkt, dass ausgerechnet die RAF-Terroristen, die ihren Opfern keine Gnade zuteil kommen ließen, um diese bitten. : x; ?5 k+ M: r5 Y$ B& V8 r- m
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Mohnhaupt und Klar wurden beide zu fünf Mal lebenslänglich plus 15 Jahren Haft verurteilt. Beide sitzen seit 24 im Gefängnis. Weit länger als die meisten verurteilten Mörder, die oft nach 15 Jahren Haft entlassen werden. Doch für viele stern.de-Leser muss in den Fällen Mohnhaupt und Klar der genaue Wortlaut des Urteils durchgesetzt werden: "Lebenslang heißt für mich lebenslang, also bis zum Tod," schreibt "Hexel1402". Diese Meinung vertritt auch "alfmb": "Lebenslang sollte das sein und bleiben, was es vom Inhalt aussagt". Härte statt Gnade, dass ist auch für "catchme" die einzige vorstellbare Verfahrensweise mit Mördern wie Mohnhaupt und Klar: "Unserer Rechtssprechung und auch unserem Strafvollzug fehlt ein sehr wichtiges Element. Härte."2 \0 _! ?4 x2 O( X) k9 P
- l( A1 B# w0 Z- a& gNein, die Stärke des Staates zeige sich nicht in Härte sondern in Gnadenakten. Diese Meinung hat der ehemalige Außenminister Klaus Kinkel in den vergangenen Tagen offensiv vertreten. Damit hat er offensichtlich einigen stern.de Lesern aus dem Herzen gesprochen. Auch unter ihnen gibt es Befürworter einer vorzeitigen Entlassung von Mohnhaupt und Klar. Wie etwa "snofru", der sich ganz auf die Seite von Kinkel stellt: "Auch durch Gnade lebt eine Demokratie, nicht nur durch das Recht". ! b% y( A5 a* m( T* i
3 d( ^5 @0 ^& y+ j* Y5 |Vor 30 Jahren gehörten Mohnhaupt und Klar zu den meistgesuchtesten und gefährlichsten Verbrechern in Deutschland. Doch obwohl sie sich bislang nicht von ihren Taten distanziert haben, fürchten sich die stern.de-Leser im Falle einer Freilassung nicht vor einer weiteren Terrorwelle. "Corum" fragt: "Glaubt wirklich irgendjemand, dass die RAF-Mitglieder noch eine Gefahr darstellen? Nach 25 Jahren.?" Er beantwortet die Frage selber: "Ich kann's mir beim besten Willen nicht vorstellen." An die Macht der Realität glaubt Leser "Jerk". Sollten die beiden Terroristen freigelassen werden, "müssten sie merken, wie lächerlich das, was sie gemacht haben, ist, im Vergleich zu dem, was heute in der Welt los ist." Er wolle deshalb die Taten von Mohnhaupt und Klar nicht verharmlosen, es gebe jedoch "bestimmte keinen Grund mehr, die festzuhalten".! }" J* D5 M X- n) J) c$ C/ _% N
, {# F7 L* D& f3 sFreiheit oder doch lebenslange Haft für Mohnhaupt und Klar? Die Leserschaft ist bei diesem Thema tief gespalten. Das zeigt auch ein Blick auf die stern.de -Abstimmung. Auf die Frage "Sollen die Terroristen aus dem Gefängnis freikommen", haben sich von fast 3000 Personen 47 Prozent dafür ausgesprochen, 53 Prozent dagegen. Und wahrscheinlich wird sich dieses ausgeglichene Bild auch nicht wesentlich verändern. Denn, wie merkt Leser "galatea" richtig an: "Es gibt Argumente für und gegen eine Entlassung."作者: 日月光 时间: 2007-1-29 10:41
Freiheit ohne Reue? + U. x2 {3 z' r6 ^- OHaftentlassung früherer RAF-Terroristen weiter umstritten! t' @ L; ^6 `2 J* l
8 Y; N; z# O0 D1 {" a, B) y T% r24. Januar 2007 d# f" l3 M) e! O7 b5 n0 p, X
Die mögliche vorzeitige Haftentlassung der früheren RAF-Terroristen Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar ist weiter umstritten. Während sich der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber in der F.A.Z. gegen eine vorzeitige Freilassung von Mohnhaupt und Klar aussprach, setzte sich der Theologe und SPD-Politiker Richard Schröder für eine Entlassung beider Häftlinge ein. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle plädierte dafür, Klar nur dann zu begnadigen, wenn dieser seine Taten bereue.6 D, _5 m# ]0 @/ E; f5 ~1 b
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Die Bundesanwaltschaft hatte beantragt, für Frau Mohnhaupt den Rest der lebenslangen Freiheitsstrafe zur Bewährung auszusetzen. Sie hat mittlerweile knapp 24 Jahre ihrer lebenslangen Freiheitsstrafe abgesessen. Im Fall Klar prüft Bundespräsident Horst Köhler eine Begnadigung.; b" T& Z" t0 {, Z+ q2 Q6 L5 ` Stoiber: Täter müssen Reue zeigen . F4 Q. B) X. N6 y. GBrüderle sagte, bei Klar müsse man sehen, „ob er Bereitschaft zur Reue zeigt“. Gegen die Prüfung einer vorzeitigen Entlassung Mohnhaupts habe er keine Einwände. Sie habe „ihre Mindeststrafzeit abgesessen“. - |/ p0 W% z5 i2 FSchröder sagte, das Mindeststrafmaß hätten Mohnhaupt und Klar „bereits deutlich erfüllt“. Auch bestehe bei beiden keine „Gefahr eines Rückfalls, also eine Gefahr für die Gemeinschaft“. In einem solchen Fall sei es allgemein üblich, diese Menschen zu entlassen. „Der Rechtsstaat tut gut daran, die Strenge mit Güte so zu verbinden, dass er also nicht von Strafen ablässt, Reststrafen aber sehr wohl erlässt“, sagte Schröder. / o! |0 ~$ |2 M; }4 q u+ m9 @Stoiber hielt dagegen, dass beide Täter keine Reue gezeigt hätten. Es sei richtig, dass ein starker Staat auch seinen Feinden vergeben können müsse. Voraussetzung dafür sei aber eine echte Reue. „Nicht der Staat schuldet den RAF-Terroristen ein Signal der Versöhnung, sondern die Terroristen müssen zunächst einmal ihre Taten ehrlich bedauern und sich zum Rechtsstaat bekennen“, So Stoiber. Mohnhaupt und Klar müssten die Angehörigen ihrer Opfer um Verzeihung bitten. Erst dann könne man über weitere Schritte nachdenken. * ]# d6 k0 i* i7 g0 F: a5 I„Haft nur noch Verwahrung“1 M- H: Q1 D- h+ S6 f0 H J" z
Michael Buback, Sohn des 1977 ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback, sagte, für ihn spiele es eine Rolle, inwieweit Klar seine Tat bereue. Ihm sei es zudem wichtig zu wissen, wie das Attentat abgelaufen sei und wer seinen Vater erschossen habe.4 @7 c: S/ V# {! I
Das frühere RAF-Mitglied Peter-Jürgen Boock sagte, im Sinne der Resozialisierung sei eine „überlange Haft an sich schon nicht angezeigt“. Etwa ab dem zwölften Haftjahr setze bei Gefangenen „so etwas wie eine Zerstörung der Persönlichkeit ein“. Von da an habe Haft „nur noch den Sinn von Verwahrung“. Auch andere frühere RAF-Mitglieder müssten die Chance haben, „für sich selber auch festzustellen, wie falsch wir da lagen - was wir wirklich verbrochen haben“. Das erfordere eine „Umgebung“, die es im „Gefängnis eigentlich regelmäßig nicht“ gebe.
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