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Drogen | 30.01.2007 : c g0 u$ m+ X( TFeierlaune nur mit Ecstasy? 9 W2 m8 i8 C( z3 c0 C% M3 n. @ 7 j) g7 ~' G/ w# m' f! c6 a* X Beim Konsum von Partydrogen liegen junge Deutsche im europäischen Vergleichvorn. Warum nehmen die Nachtschwärmer hohe Gesundheitsrisiken und die Suchtgefahrin Kauf?$ d- j- G" R0 K
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Das blonde Mädchen wirkt auf den ersten Blick zurückhaltend und schüchtern.Caroline ist 21 Jahre alt und studiert in Hamburg Psychologie und Spanisch.Sie kellnert in einer Studentenkneipe, um ihr Bafög aufzubessern und verbringtdie Wochenenden meist in den Bars und Clubs der Stadt. & I% L( a# i5 I) ^
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Doch wenn Caroline am Wochenende feiern geht, ist sie nach eigenen Angabenkaum wieder zu erkennen: Mindestens ein Mal pro Woche geht sie auf Electro-Partysund tanzt zu wummernden Bässen die Nächte durch. Ehrlich, doch mit Verlegenheitskichern,gibt Caroline zu, dass solche Nächte ohne aufputschende Drogen kaum denkbarwären. Ausprobiert hat sie einiges: "Ich habe gekifft und Ecstasy und LSDgenommen, auch gekokst habe ich. Und hatte Spaß. Aber nicht oft." " q, ]0 o7 g( i4 R( _5 t/ k- \2 i6 tFeiern mit Pille ~# ~0 L8 [, D* E6 D Während die Zahl von Heroinabhängigen in Deutschland stagniert, greifen vorallem junge Menschen immer häufiger zum Aufputschmittel Amphetamin. Vor allembeim Feiern in Diskotheken oder auf Partys werden Ecstasy, Kokain und Speedgenommen. Experten schätzen, dass rund 25 bis 30 Prozent der Nachtschwärmerdiese so genannten Partydrogen regelmäßig konsumieren. Während der Partysist es denkbar einfach, sich eine Pille oder ein "Ticket", wie es umgangssprachlichheißt, zu kaufen. Was genau man dann in Händen hält, ist schwer zu sagen.Oft verbirgt sich hinter einer vermeintlichen Ecstasy-Pille nicht der synthetischeWirkstoff MDMA, sondern ein Chemiemix, dessen Wirkung unberechenbar ist.Die Intensität und Wirkungsdauer von Ecstasy kann extrem unterschiedlichsein. 9 c: r/ \+ B; m( _/ q* S
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Milena Schreiber ist Soziologin und arbeitet für die Hamburger Organisation"Jugend hilft Jugend" in der Suchtprävention. Konzept der Einrichtung istes, dass Jugendliche auf Partys und Konzerten Drogenaufklärung für Gleichaltrigemachen. Mit einem Infostand ist "Jugend hilft Jugend" deshalb bei Auftrittenvon bekannten deutschen und internationalen Musikern präsent. 9 a9 V# m& _$ b' h$ @! I6 x" z, @; ]1 v! a
Was ist am gefährlichsten? % H+ q/ A6 w$ N8 k& m2 X' J9 z# O9 H1 u! I" I
Eine an diesem Stand häufig gestellte Frage ist laut Milena Schreiberdie nach der gefährlichsten Droge. Ihre Antwort darauf fällt nüchtern aus:"Die schlimmste Droge per se gibt es eigentlich nicht. Gerade im Bezug aufSuchtentwicklung ist letztlich die Droge die schlimmste, mit der der Konsumentpersönlich nicht umgehen kann. Da ist es völlig egal, ob es Alkohol ist,Cannabis oder Heroin." 2 {/ |0 @2 A8 U6 a( [
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Neben zunehmendem Ecstasy-Konsum hat Milena Schreiber bei der Präventionsarbeitin Clubs und Konzerthallen auch einen Trend zum gewohnheitsmäßigen und teilweiseexzessiven Kiffen bei den Partygängern zwischen 16 und 25 Jahren beobachtet. + B% e! C/ c+ _2 a3 j2 F. M- P* B$ |
Gefährlicher Mix ( d# o8 v9 l* `+ a5 P) a6 h & N0 N8 c" g, n' Q& R Früher waren Drogen stark an Musikszenen geknüpft: In der Rockszenewurde exzessiv getrunken, bei Hiphop und Reggae in rauhen Mengen gekifftund in der Electroszene wurden chemische Drogen konsumiert. Seit einigenJahren lösen sich diese Abgrenzungen zunehmend auf. Viele der Partygängergreifen im Laufe eines Partywochenendes auf verschiedene Wirkstoffe zurück,um Energie oder Entspannung per Pille und Joint zu erlangen. 3 d; m* \- C! _) ]
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"Häufig wird das instrumentalisiert", sagt Milena Schreiber, "man puschtsich hoch mit Speed, Koks, Ecstasy und versucht dann runterzukommen mit Cannabis,es ist sozusagen integriert. Ich würde sagen, der Mischkonsum nimmt zu. Esgibt nicht mehr die 'nur-Kiffer', oder die, die 'nur' Ecstasy nehmen oder'nur' Alkohol trinken." In diesem Mischkonsum liegen nach Schreibers Angabendie größten Risiken verborgen. % d0 e$ C- n- l$ m. h ( `2 i( f6 a" J/ N+ Q Auch wenn es an abschreckenden Beispielen nicht mangelt, verzichtenMilena Schreiber und ihre Kollegen von "Jugend hilft Jugend" bei der Aufklärungsarbeitauf solche Geschichten. Sie wollen nicht Angst verbreiten, sondern fundiertüber Risiken und Wirkungsweisen informieren. Von Jugendlichem zu Jugendlichem,auf Augenhöhe und ohne strafend erhobenen Zeigefinger.