2 _& Y* e! n; X( ] : Z" W4 ]5 v. k$ i1 g( KKamera-Tagebuch einer China-Erfahrung2 g6 ?% l1 R# h" x/ z
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Kiel – Alltagsleben in China, mit der Kamera eingefangen zwischen 1938 und 1948: Stolz und selbstbewusst lächelt der Betreiber einer Garküche, der für ein paar Cents eine Schale Reis mit Schweinebrühe feil bietet, eine Kamelkarawane flieht vor einem Sandsturm aus der Wüste Gobi in die rettende Stadt, kunstvoll gestaltete Papierfiguren begleiten die Totenprozession für einen General in Peking. ( O) u' n* _$ T
Ungewöhnlich an den Fotografien, die unter dem Titel China Diary in der Merkurgalerie der IHK zu Kiel gezeigt werden, ist der intime, ganz und gar untouristische Blickwinkel, der den Betrachter nah an die Motive heranführt. Der Fotograf dieser atmosphärisch einfühlsamen Schwarzweißaufnahmen ist der Hamburger Kaufmann Carl Bürger, der 14 Jahre in China lebte und arbeitete. Der heute 93-Jährige wollte als junger Mann etwas von der Welt sehen und reiste 1938 mit einem Drei-Jahres-Vertrag in der Tasche für die Hamburger Firma Siemssen & Co nach China. Eine Rückfahrkarte hatte er nicht gelöst. Sein Aufenthalt sollte Weltkrieg und Bürgerkrieg überdauern und erst 1952 enden, 7 Jahre nachdem der findige Geschäftsmann sich mit einem chinesischen Partner in Tiajin selbstständig gemacht hatte. $ D! p3 Y+ a& c2 W4 B' h N7 \/ \
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In China handelte Carl Bürger mit allem, was gebraucht wurde und war ständig unterwegs im Land, das er mit Neugier, Abenteuerlust und einer gehörigen Portion Pioniergeist erkundete. "Den Fotoapparat hatte er immer dabei – fast wie ein Pressefotograf", erzählen Claus Friede und Mathias von Marcard. Per Zufall stießen die beiden Kuratoren und Betreiber von Hamburger Kunstagenturen auf den fotografischen Schatz, der bis heute in zahlreichen Alben gehütet wird. Friede und von Marcard sichteten das umfangreiche Bildmaterial, zu dem noch sämtliche Negative vorhanden waren, so dass die Schau, die im Vorjahr in der IHK Hamburg gezeigt wurde, sich mit qualitativ hochwertigen Abzügen präsentiert. / O9 z7 \5 ~# A, j O3 ~& [3 ^
( ^) V- w _% i% a1 ~Eines der dicht beklebten alten Fotoalben liegt in einer Vitrine aus, gleich neben der Kopie von Bürgers chinesischem Führerschein, ausgestellt 1950 kurz nach der Gründung der Volksrepublik unter der Führung von Mao Zedong. Bewegte, abwechslungsreiche Jahre spiegeln die insgesamt 120 Aufnahmen, die die Kuratoren nach historischen, kulturellen, ästhetischen "und erzählerischen Gesichtspunkten" ausgewählt haben, "da sie Geschichten visualisieren, die Carl Bürger in China erlebt hat." * d" Y7 B; w- n
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IHK Kiel, Bergstraße 2, Bis 17. März. Katalog 15 Euro