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Eine lange Kindheit bereits vor 160 000 Jahren 7 S: o' @" ?: R- P, P" N; c% Q! M5 MAnalyse fossiler Zähne eines Homo sapiens5 Y/ i0 |( }5 H% _
+ J( l$ ~4 V0 O$ y1 m5 DEin Aspekt, in dem sich der moderne Mensch, Homo sapiens, von allen anderen Primaten unterscheidet, betrifft seine langsame nachgeburtliche Entwicklung. Diese ausgedehnte Kindheits- und Jugendzeit muss sich erst spät in der Menschheitsgeschichte herausgebildet haben, denn bei Homo erectus und anderen frühen Vertretern der Gattung Homo verlief der Reifeprozess nach heutigen Erkenntnissen noch ebenso rasch wie bei Menschenaffen. Wann das typisch menschliche Entwicklungsmuster entstand - ein Schlüsselereignis der Humanevolution -, ist jedoch noch unklar. # J0 r- z6 _, P/ r, S& O; i* L* c & ?( [' ~ R4 i2 E: XAnhand der fossilen Zähne eines Homo- sapiens-Kindes aus Marokko schliesst nun ein internationales Forschungsteam um Tanya Smith vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, dass sich dieses Muster vor mindestens 160 000 Jahren etabliert haben muss.[1] Neben dem Tempo des Hirnwachstums ist es nämlich vor allem die Entwicklung der Zähne, die über den Reifeprozess nach der Geburt Auskunft geben kann: Einerseits lässt sich an den im Tagesrhythmus abgelagerten Mineralschichten das Alter des betreffenden Individuums ablesen, andererseits zeigt das Durchbruchs- und Reifestadium der Zähne, wie schnell die Entwicklung im Verhältnis zum Alter vonstatten ging.: U. ?7 r% y4 l$ p. ?
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Die Forscher durchleuchteten den fossilen Unterkiefer mit dem starken Röntgenstrahl eines Teilchenbeschleunigers und analysierten die Feinstruktur je eines bleibenden Backen-, Schneide- und Eckzahns. Anhand der Wachstumsschichten konnten sie errechnen, dass das Kind bei seinem Tod nicht ganz acht Jahre alt war. Dennoch war nur der Backenzahn bereits ganz hervorgebrochen, während der Schneidezahn erst wenig über den Knochen ragte und der Eckzahn noch tief im Kiefer sass. Gesamthaft betrachtet entspreche das Entwicklungsstadium des fossilen Gebisses aus Marokko demjenigen eines heute lebenden sieben- bis achtjährigen europäischen Kindes, schreiben die Autoren. Demnach sei Homo sapiens vor 160 000 Jahren ebenso langsam erwachsen geworden wie heute.& Z4 e) `+ v, n: l+ A6 s# \" \0 c! J
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Generell lassen Untersuchungen von fossilen Zähnen recht weitreichende Schlüsse auf die Lebensgeschichte des Trägers zu. So bedeutet eine lange Kindheit mit entsprechend langsam reifendem Gehirn, dass dem Nachwuchs mehr Zeit für die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten zur Verfügung steht, dass er sich später fortpflanzt und eine längere Lebensspanne aufweist als Primaten, die schneller erwachsen werden. Dank modernen Untersuchungsmethoden, mit denen sich Fossilien virtuell zerlegen lassen, ohne dass sie zerstört werden müssen, dürfte die paläoanthropologische Zahnforschung noch so manches Mosaiksteinchen der Humanevolution zutage fördern.1 t$ Y E( D t7 N
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& L, _( X: \. C, h. p 5 h, I; p: b1 P8 a* d+ ATooth growth analysis of a fossilized human juvenile found in Morocco reveals clues early modern humans living in the region 160,000 years ago aged and developed much like living humans" d' O0 G1 A; ]: P. R% J4 P
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[ 本帖最后由 日月光 于 2007-3-14 10:49 编辑 ]