, R( V8 b# Y$ @+ H4 P8 e3 u9 \4 ?( ?% X( H* v
Ehrenbürgerwürde) t8 x9 O% d- d' f3 h% Z/ b
Biermann erneuert Kritik an Landesregierung* [. N n% `. A* l& f
Wolf Biermann hat seine harsche Kritik an der Hauptstadt-SPD bekräftigt. Es sei "verbrecherisch", dass die SPD mit der Linkspartei/PDS "ins Bett geht", sagte Biermann im ZDF-"Morgenmagazin" mit Blick auf die rot-rote Koalition. 1 E. x$ ], {0 J! P. `0 Z1 ?
6 }; D! Q5 n+ Y7 UBerlin - Daher sei es ihm wichtig, dass er die Berliner Ehrenbürgerwürde nicht von einer Partei, sondern von Abgeordneten des Landesparlaments erhalte. Um die Auszeichnung, die am Nachmittag verliehen werden sollte, hatte es lange Streit gegeben. Die SPD schwenkte auch auf Druck aus den eigenen Reihen schließlich auf die Forderung der Opposition ein, Biermann zu würdigen. ' y. z# P, |8 y4 c
# i" l& z1 q# g& c. I
Anfang Februar beschlossen alle Fraktionen des Abgeordnetenhauses mit Ausnahme der Linkspartei, die sich der Stimme enthielt, dem heute in Hamburg lebenden 70-jährigen Künstler die Auszeichnung zu verleihen. Der Senat folgte diesem Votum. (tso/dpa) 0 U M. v% \% H+ L3 T$ k3 c1 y! N" E( O1 h* q% ~4 F
$ U; r/ g, r/ J# b- [" @/ W! Y
: Z: ^" Y5 H1 @+ u/ `Dienstag, 27. März 2007/ P" |. K( H% e! D% A% h
Ehrenbürger Biermann0 `- q5 w' k' b! z" ?" }1 D
"Ich verdanke Berlin fast alles" + U/ z# ^8 p# z- t4 \" [& w( a - F$ a$ M0 N6 d" Z8 SBerliner Trommelwirbel für Wolf Biermann: Im Roten Rathaus, wo bis zum Fall der Mauer lange Zeit die SED das Sagen hatte, küsste der Liedermacher die Urkunde, mit dem ihm am Montag nach langem Streit die Berliner Ehrenbürgerwürde verliehen wurde. 0 }1 p( Z/ F; m/ o/ K 6 j6 I5 U& }6 c" K1 wNachdem ihm zum 70. Geburtstag im November vergangenen Jahres Bundespräsident Horst Köhler den "Dank des Vaterlandes" mit dem Bundesverdienstkreuz ausgesprochen hatte, war nun die Stadt am Zuge, in der Biermann bis zu seinem Rausschmiss aus der DDR 1976 lange Jahre mit Berufsverbot gelebt hat. Es war eine "Heimkehr in die Fremde", wie der "proletarische Orpheus" eines seiner Gedichte zitierte. + y! [/ \- d0 i1 Q \$ C" b/ n/ z
% e# n* k% p5 }: o! R
"Ich verdanke Berlin nicht viel, ich verdanke der Stadt fast alles", sagte sichtlich bewegt der heute in Hamburg lebende ebenso kämpferische wie streitbare Dichter und Sänger nach einem Trommelwirbel. "Auf die Eitelkeit ist immer Verlass", meinte Biermann nach dem Festakt auf die Frage, ob er gerührt sei. "Ausgerechnet ich Hamburger Fischkopp bin ein Berliner Heimatdichter geworden - doch wie bei jeder Liebesaffäre mit vielen Auf und Abs." Dieses "rabiate Berlin kratzelte und streichelte mir ins Herz". * v( w" |' R& t* A1 Z/ G* E: {5 j6 }3 A
, G# f" [# V7 x8 b! s- h: gDer CDU-Politiker und Freund Biermanns, Uwe Lehmann-Brauns, Initiator der zunächst umstrittenen Auszeichnung, sagte: "Zwischen Biermann und der Stadt Berlin passt kein Blatt Papier." Als Extrapräsent gab es für den neuen Ehrenbürger aus den Händen des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) ein gerahmtes Foto der Weidendammer Brücker über die Spree. Sie trägt den von Biermann als "Preußischen Ikarus" besungenen gusseisernen Adler am Geländer, wenige Meter vom früheren "Tränenpalast" und Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße entfernt. 9 j8 V" g( F% s0 } p( K 5 x+ X7 Q7 I( w% X"Nach 30 Jahren hat sich ein Kreis geschlossen - 1976 überlebte ich die Ausbürgerung, jetzt erlebe ich eine Art Wiedereinbürgerung", meinte Biermann. Die "Maulschlacht" und das "parteipolitische Possenspiel" um den 115. Ehrenbürger Berlins sei vorbei. Jetzt sehe er sich in einer Reihe mit Ehrenbürgern wie Konrad Adenauer, Anna Seghers, Willy Brandt, Michail Gorbatschow, Marlene Dietrich und Heinz Berggruen. Andere "dubiose Figuren" wie Hitler, Goebbels, Göring oder Honecker seien ja aus der Liste gelöscht worden. 8 Z* D; C8 O' t+ U& t. I
$ t$ G5 i+ @% i! B
Dass sich Wowereit bei seiner rot-roten Senatskoalition "mit der PDS ins Bett gelegt hat", schmerzt Biermann noch immer und das sagte er dem "Oberbürgermeister" auch noch einmal direkt ins Gesicht: "Das tut mir weh. Das ist mehr als verbrecherisch, das ist ein Fehler!" Biermann warb um Verständnis für seine Haltung und offenen Worte, indem er an die "vielen stillen und tapferen Helden in der finsteren Diktatur der DDR" erinnerte, "ohne die ich verstummt und vergessen wäre". ' }9 ^: u% |2 v z' o1 T3 B/ I- D1 }/ \
Biermann schloss die Feierstunde mit einer familiären Liebeserklärung an seine sechsjährige Tochter Molly, die ihm ein Bild gemalt und dazu geschrieben hatte: "Ich mag meinen Papa, weil er mich zum Lachen bringt." Der stolze Vater lief mit dem Bild durch die Reihen der erstaunten Festversammlung, die ihn mit einem langen Schlussbeifall symbolisch in die Arme nahm. Seine Wohnung in der Chausseestraße (neben dem Grab Bertolt Brechts) hat er nicht zurückbekommen, aber Berlin und Biermann haben sich die Hände gereicht. Auch wenn Biermann weiß: "Ich bin ein anderer." Denn: "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu", ist seine Devise.