+ Z3 z- H0 z6 \- |! H Z7 oDie Deutsche Börse hat endlich einen Debütanten aus China nach Frankfurt gelockt. Gongyou Machines startet in den Handel. Hinter der Mini-Emission steht ein 37-jähriger ehemaliger Commerzbanker.9 c& Z, g" M1 x$ w, z2 p
- }8 p/ `5 A- _. PChinas Größe lockt die Deutsche Börse. Seit dem Scheitern aller Fusionspläne hat der Dax-Konzern das Werben um Börsenkandidaten aus dem Wachstumsland beschleunigt - und kann heute einen ersten Erfolg vorweisen: das erste Direktlisting eines Unternehmens aus der Volksrepublik in Deutschland. Das große Potenzial, das China bieten soll, schrumpft beim Blick auf den Neuling allerdings auf eine ernüchternd kleine Realität zusammen: Gerade einmal 4,4 Mio. Euro hat die Privatplatzierung von 17 Prozent seiner Aktien dem Hersteller von Holzverarbeitungsmaschinen, Gongyou, eingebracht. Das ist weniger als die Hälfte dessen, was der deutsche Börsenkandidat Alstria an Kosten für den Start am kommenden Dienstag veranschlagt. Konsortialführer ist Trade Cross, eine Tochter der Münchner VEM Aktienbank. 5 P6 v! S9 ?7 J/ U, Y6 K& T. T/ `- Q# L6 D# k
Hinter dem ersten Erfolg der Deutschen in China steht ein Deutscher: der 37-jährige Julian Sandt, dessen Finanzinvestor Orchid Capital vor dem Börsendebüt Kapital für Gongyou vorgestreckt hatte. Erste Asienerfahrung erwarb Sandt bei der Commerzbank, die er 2000 mit 30 Jahren als Manager Capital Markets and Syndications in Singapur verließ, um bei kleinen Private-Equity-Firmen einzusteigen. 9 r1 A" I8 e, w' |2 w% S
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Berufsstart während der Kulturrevolution( O1 R" f. `5 W3 k: A7 L* M% S
Gongyou-Chef Dong Yanwei lobt die Unterstützung seines "Partners Julian". Die erfolgreiche Platzierung freut den 20 Jahre älteren Manager, trotz ihrer geringen Größe. "80 Prozent vom Erlös reichen uns, um die Produktion um mehr als 50 Prozent auszubauen", sagt der 55-Jährige, der noch während der Kulturrevolution 1973 als Arbeiter bei Gongyou anfing und heute Executive Chairman eines Unternehmens mit 1260 Angestellten ist. Das übrige Geld von der Börse soll in den internationalen Vertrieb fließen. 7 d& {" k, m6 q" X& S$ r2 U
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Der Gewinn werde in den kommenden drei Jahren um 20 bis 30 Prozent pro Jahr steigen, sagt Dong. 2006 machte Gongyou umgerechnet 18,7 Mio. Euro Umsatz bei 2,2 Mio. Euro Gewinn. "Das Listing in Frankfurt dient auch dazu, unseren Markennamen in Europa bekannt zu machen", sagt der Manager, der aus der Stadt Weihai in der nordchinesischen Küstenprovinz Shandong stammt, in der Gongyou 1958 gegründet wurde. Für den Manager, der 1998 mit vier Kollegen in einem Management-Buyout den Betrieb privatisierte, ist das Listing ein Geldbringer und ein Werbecoup. ) o% X. o1 m. c$ y5 I* f$ V+ } p+ ]& k8 p! E) N
Anwälte im Schlepptau ! `/ m2 Y& x) ~$ N+ oWeniger klar ist, was das Mikrodebüt für die China-Ambitionen der Deutschen Börse bedeutet. "Das Interesse ist groß", bekräftigte Rainer Riess, der für den Kassamarkt zuständige Managing Director der Börse. "Eine Prognose, wie viele chinesische Unternehmen in diesem Jahr nach Frankfurt kommen, ist aber schwierig", schränkte er ein. In seinem Schlepptau reisen die Anwälte von CMS, Wirtschaftsprüfer von BDO und Investmentbanker regelmäßig nach China. & l3 l. Z& j# A9 l+ p% M6 H! {5 u% p
! D1 C+ P4 ~* i9 b# Z! ]' b4 {Bislang lohnte der Werbeaufwand nicht. "Die Chinesen schicken kleine Unternehmen vor und beobachten, wie es funktioniert", sagte Gebhard Zemke, Leiter des Kompetenzzentrums China der Wirtschaftsprüfergesellschaft BDO: "Ein BDO-Team arbeitet an einem IPO mit ansprechendem Emissionsvolumen und zwei weiteren kleinen Fällen, die in den kommenden zwei Monaten konkreter werden könnten." % I1 h5 P" b9 U $ T3 k$ `! L6 W7 ^9 j; v- E6 i; _"Zwei bis vier Börsengänge chinesischer Unternehmen in Frankfurt mit einem Volumen ab 50 Mio. Euro in diesem Jahr wären ein guter Erfolg", sagte Wolfgang Jensen, Leiter des Aktienemissionsgeschäfts von Sal. Oppenheim. Doch vor allem die US-Börsen stehlen den Deutschen regelmäßig die Schau. An der NYSE und der Nasdaq sammelten chinesische Firmen 2006 je mehr als 500 Mio. $ auf; seit Jahresanfang hat die Nasdaq bereits Debüts für 660 Mio. $ angelockt, die New York Stock Exchange kommt auf 98 Mio. $. Besonders schmerzlich für die Frankfurter: 225 Mio. $ sammelte der Solarzellenhersteller JA-Solar an der Nasdaq ein - obwohl die Branche in Deutschland stark ist. "Ich bin überzeugt davon, dass unser Engagement mittelfristig Früchte tragen wird", sagte Volker Potthoff, Anwalt bei der Kanzlei CMS Hasch Sigle, der bereits mehrere Börsendelegationen in China begleitete.