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标题: 歌德175年忌辰(3月22日)漫谈歌德 [打印本页]

作者: Ampelmann    时间: 2007-3-31 16:03     标题: 歌德175年忌辰(3月22日)漫谈歌德

歌德175年忌辰(3月22日)漫谈歌德


歌德是欧洲启蒙运动后期最伟大的诗人和文学家,是一位正统法学博士,也从事地质学、矿物学、人体解剖学,以及植物学的研究,并撰写过多种有关自然科学的书籍。不仅如此,他还具有画家、文学批评家、哲学家、政治家和发明家等多重身份。歌德的一生多姿多彩,佳肴、醇酒、美人是调剂他生命的佐料,有关他的种种轶闻、传说,始终是当时人们茶余饭后最爱谈论的话题。

18世纪70年代,所谓的“狂飙突进运动”席卷了德国,这时期的歌德,因失恋而撰写的一部具有浓厚个人色彩的中篇小说“少年维特之烦恼”,轰动文坛。书中主人公-少年维特,成为当时年轻人热烈崇拜的偶像,许多小青年甚至效仿维特,为情而死。

1794年,歌德与德国伟大的剧作家-席勒-建立了深厚友谊。这时期,欧洲的民主及民族运动,以及虚无社会主义思想,风起云涌。歌德的思想及创作,在这一潮流中又有了大幅度的跳跃,他历时60年撰写的经典巨作“浮士德”,就是在这个时期完成,它与“荷马史诗”、“但丁神曲”,以及莎士比亚的舞台剧“哈姆雷特”,并列欧洲四大古典文学名著。

歌德毕生与葡萄酒有着不弃不离的宿命关系。有人说,如果没有葡萄酒,可能也就没有诗人歌德的存在。话说1749年8月28日中午12点,美茵河畔法兰克福的教堂钟声敲响时,约翰·沃尔夫冈·歌德静悄悄地来到这个世界,大家都以为刚出生的婴儿可能活不下来了。当手忙脚乱的接生婆将婴儿放进葡萄酒里清洗的时候,小身体突然有了动静,最后终于哇地一声哭出声音,跟他满怀忧虑的母亲打了招呼。

175年前的3月22日,歌德去世那一天,葡萄酒也扮演了重要的角色:早晨9点,82岁病重的歌德要求家人给他倒一杯葡萄酒。为了让他安静休息,家人拉起了所有窗帘。歌德自己坐了起来,举杯一饮而尽。歌德的爱好者-魏玛铁路建设局主任库德雷说:“歌德的精神一下儿提了起来,还要求家人把窗帘打开,让光线照进来。”

“更亮一点儿”是歌德遗留给后世的最后一句名言。

总结无数描写歌德饮酒故事的文章,所得出的结论是:他平均一天得消耗两瓶葡萄酒。不过作家威廉·博德却坚称:“歌德绝对没有喝酒上瘾,‘酒’只是他提高生活情趣,享受佳肴美食的一个媒介。”

才华横溢的歌德,继承了母亲的热情和丰富想象力。他讲故事的天才可以说是与生俱来,能够把一件平淡无奇的事儿,经过自己的想象和分析,整理成诗歌一样的语言,然后再娓娓动听地讲述出来。

像这样一位心思敏锐、细腻的文人的感情生活,当然不可能平淡:歌德一生邂逅的女人多不胜数,想要搞清楚,到底谁是歌德漫长一生中的最亲密的女人,会是一件很困难的事。女人为歌德带来欢愉和痛苦,也是他灵感的泉源,在他的生命中扮演了重要角色。

他所写的52部诗集、13部科学著作、15部日记和49部书信文集等,加起来总共129部之多。许多人即使打算看完一遍所有想看的书都难以做到。而歌德的创作之多和作品质量,远远超越了文学著作的一般水平,因此有人说,歌德是德国历史上唯一一位尚未辞世即已受到人们有如圣者一般尊崇的伟人。


Auf den Spuren des Dichter-Genies  
Johann Wolfgang von Goethe starb vor 175 Jahren  
Benediktbeuern/Kochel am See – Johann Wolfgang von Goethe wird als Genie verehrt. Sein monumentales geistiges und literarisches Werk wirkt in die deutsche und europäische Geistesgeschichte. In aller Welt huldigt man in diesen Tagen wieder dem großen Dichter, der am 22. März 1832, also heute vor 175 Jahren, in Weimar starb. Auf seiner berühmten „Italienischen Reise“, die ihn 1786 nach Rom führte, reiste Goethe auch durchs Loisachtal.


Trotz steiler Pässe am Kesselberg und am Zirler Berg bildete Goethes Reiseroute über Mittenwald seinerzeit den gebräuchlichsten Weg von München nach Innsbruck und weiter über den Brenner nach Italien. Die 1494 erbaute alte Kesselbergstraße ist ein kleiner Abschnitt von Goethes historischem Reiseweg über die Alpen. Steil steigt dieser weitgehend erhalten gebliebene Hohlweg zur Passhöhe hinauf, während sich weitab davon die moderne Teerpiste der Bundesstraße 11 auf ganz neuer Trasse in ausgeklügelten Serpentinen hinaufschlängelt. Unterhalb vom Kesselbergpass, kurz vor dem Walchensee, erinnert eine Goethe-Büste an seine Reise.

Die gewaltige Tagesetappe von München nach Mittenwald über annähernd hundert Kilometer war sicherlich sehr strapaziös und ließ außer den Pausen beim Auswechseln der Pferdegespanne kaum Augenblicke des Verweilens zu. Goethe protokollierte seine Fahrt durchs bayerische Oberland in einem sorgfältig geführten Reisejournal (siehe Auszug unten). In literarischer Form verbindet sich darin exakte, beinahe naturwissenschaftliche Beobachtungsgabe ganz unvermittelt mit ästhetischer Empfindung.

Oberaufseher in Bergwerk im Thüringer Wald



In die Jahre vor seiner „Italienischen Reise“ fielen bekanntlich seine sehr umfangreichen Studien zur Naturwissenschaft. Durch seine Oberaufsicht über ein Bergwerk im gebirgigen Thüringer Wald war Goethe bereits intensiv in geologische und mineralogische Fragestellungen vertieft. Mit verblüffender Aufmerksamkeit registrierte der Reisende deshalb die Phänomene der Natur und beschrieb die eigentümlichen geologischen Strukturen des von Eiszeitgletschern geschliffenen Oberlandes.

Schönes Kompliment für Benediktbeuern

Ein sehr starkes Gefühl regte sich in dem Dichter irgendwo bei Königsdorf oder Schönrain angesichts der näherrückenden Gebirgskulisse: „Nun ging mir eine Welt auf“, beschreibt er seine Empfindungen. Und eine Wegstunde weiter notiert er fast beiläufig: „Benedictbeuern liegt köstlich und überrascht beim ersten Anblick.“ Könnte ein Kompliment an das Klosterdorf schlichter und schöner ausfallen?

Es ist bekannt, dass die Nachricht vom Erdbeben von Lissabon anno 1755 den damals erst sechsjährigen Goethe stark beschäftigt hat. Später setzte er sich ganz intensiv mit dieser gewaltigsten Naturkatastrophe der Neuzeit auf europäischem Boden auseinander. Unbekannt – weil mit keinem Wort erwähnt – war es Goethe offenbar geblieben, dass zur Stunde dieses Bebens der Walchensee bei völliger Windstille in Aufruhr geraten, eine Steinlawine vom Fahrenberg auf den Fahrweg am Ufer niedergeprasselt und über Benediktbeuern ein ganzer Bergwald eingestürzt war. Sicherlich hätte Goethe diese Naturerscheinungen voller Faszination registriert.

Wer war das Mädchen in der Kutsche?

Ist Goethe vom Harfnermädchen zu seiner „Mignon“ inspiriert worden? Einem „artigen Abenteuer“ mit einem liebreizenden elf-jährigen Harfnermädchen, welches dem Dichter eine Wegstunde hinter dem Walchensee Gesellschaft leistete, verdanken wir es wohl, dass Goethes Interesse für die Landschaft vorübergehend stark nachließ. Das mag man bedauern. Generationen von Philologen haben sich über die Identität dieses hübschen und klugen Geschöpfes die Köpfe zerbrochen: Jedenfalls soll das Harfnermädchen den Frauenfreund Goethe zu seiner berühmten „Mignon“ inspiriert haben, während die Schönheit des Walchensees erst durch Lovis Corinth für die Welt entdeckt worden ist. Goethe widmete dem See lediglich die prosaische Bemerkung: „Hier bemerkte ich längere und schlankere Binsen als im Unterland!“

Heimlich unter falschem Namen abgereist

Die „Italienische Reise“, die er am Vorabend der Französischen Revolution antrat, war ein wohlvorbereiteter, aber heimlicher „Ausstieg“ des damals 37-jährigen Goethe aus seinem gewohnten Lebenskreis, aus allen menschlichen Bindungen und hochangesehenen Staatsämtern bei Herzog August von Sachsen-Weimar-Eisenach: „Den 3. September 1786. Früh drei Uhr stahl ich mich aus Carlsbad, weil man mich sonst nicht fortgelassen hätte ....“ Mit dem Decknamen Johann Phillipp Möller reiste er unerkannt ab.

Es wurde die größte Reise seines Lebens: Die Bezeichnung „Italienische Reise“ ist etwas irreführend, weil es sich vielmehr um einen zweieinhalbjährigen Aufenthalt in Rom handelte. Dort zeichnete Goethe auch unentwegt und brachte fast tausend Blätter mit nach Hause. Erst die Romantiker wandten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts intensiv der Schönheit deutscher Lande zu – Goethe, in diesem Sinne noch ganz Klassiker und von der Antike in Bann geschlagen, wollte nur auf dem schnellsten Weg in die ewige Stadt Rom gelangen.

Am 1. November 1786 endlich dort angekommen, schrieb er: „Ueber das Tyroler Gebirg bin ich gleichsam weggeflogen. Verona, Vicenza, Padua, Venedig habe ich gut, Ferrara, Cento, Bologna flüchtig und Florenz kaum gesehen. Die Begierde nach Rom zu kommen war so groß, wuchs so sehr mit jedem Augenblicke, dass kein Bleiben mehr war.“

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