2 A, }5 q7 K. k$ p% n& \/ PEhemalige SED-Zentrale wird ein Exklusiv-Klub 7 o9 L, n) i+ l& C7 |; qBritischer Investor will das "Haus der Einheit" umbauen / Vorbilder sind Soho und Manhattan * b2 E- O! O+ m1 o ` : d5 ]* f3 A, M/ f. e) I7 DPRENZLAUER BERG. Der einstige Sitz der SED-Parteispitze an der Torstraße/Ecke Prenzlauer Allee wird in den kommenden zwei Jahren zu einem Exklusiv-Klub für ausgewählte Medien- und Geschäftsleute aus aller Welt umgebaut. "Soho House Media Club" soll das Gebäude dann heißen. "In dem Gebäude wird es alles geben, was die Medienbranche braucht", sagt Gunter P.J. Bürk vom Architektenbüro JSK. % ~ d9 V" i: h8 V
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Im Auftrag eines britischen Investors, der das historisch bedeutende Gebäude für einen zweistelligen Millionenbetrag gekauft hat, übernimmt das Architekturbüro die Projektplanung. Neben luxuriösen Appartements und Büroräumen wird es ein Schwimmbad geben, Restaurants, Bars, eine Bibliothek und Fitnessräume auf dem Dach. Auch ein Kinosaal mit 40 Plätzen ist vorgesehen. Im Erdgeschoss werden Läden und Galerien eröffnen. Nach dem Vorbild bereits bestehender Exklusiv-Clubs im Londoner Stadtteil Soho und im New Yorker Viertel Manhattan haben nur Klubmitglieder und geladene Gäste Zutritt. In London kostet ein Jahresbeitrag umgerechnet 900 Euro. Ohne entsprechende Empfehlungen und Referenzen ist die Mitgliedschaft im Klub unmöglich. * L9 n% k' K- x. |% v: w% M: r
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Zurzeit sind Bauarbeiter dabei, das Gebäude auszumessen und den Bestand aufzunehmen. Seit 1995 steht das Gebäude leer. Eine Erbengemeinschaft, deren Mitglieder in Israel und den USA leben, konnte sich mit Interessenten der Berliner Immobilienbranche jahrelang nicht auf einen akzeptablen Verkaufspreis einigen. Etwa 15 Millionen Euro waren zuletzt im Gespräch. 8 ^* g3 U/ D# |; ~# w2 Z
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Herausgerissene Schränke und Bücherregale, verdreckte Vorhänge und Teppiche - nur noch wenig erinnert im Innern an die wechselvolle Geschichte des Gebäudes. Es war Kreditkaufhaus, Zentrale der Hitlerjugend und SED-Parteisitz. Im früheren Arbeitszimmer des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck, der in der dritten Etage von 1946 bis 1956 seine Räume hatte, schaut man heute durch verdreckte Scheiben auf den Fernsehturm und den Alex. 7 W! M) z* _9 P4 Z) I! m4 J
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Längst blättert die Farbe ab, an einigen Stellen wurde das Parkett herausgerissen. Verblichene Papiere liegen auf dem Boden verstreut. "Der Kommunismus ist die Lehre von den Bedingungen der Befreiung des Proletariats", wird darin aus dem "Kommunistischen Manifest" von Marx und Engels zitiert. Längst vergessene Geschichte. 7 |. k" Z9 x1 o( A, ^7 b* n
+ M% w# n# q: f9 \9 {/ cErinnerung an Willkür; g6 x0 h3 ?2 x# b7 b: q) {
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Die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur enthüllte gestern vor dem Gebäude eine Erinnerungstafel. Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, sagte: "Erinnerung braucht Orte. Zum Beispiel Orte, die an Verfolgung, Unrecht und politische Willkür erinnern." André Schmitz, Staatssekretär für Kultur, sagte: "Wenn Häuser Geschichten erzählen könnten, dann hat dieses Gebäude den Stoff für einen ganzen Roman." % V( h2 J3 ]4 m( ^5 \* ?9 s; y3 a 1 Y- p. ~7 I( ?! H9 u6 x+ oDie Investoren des "Soho House Media Club" müssen bei künftigen Bauarbeiten den Denkmalschutz in den unteren beiden Etagen berücksichtigen. Fassade und Balkone müssen erhalten bleiben. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten beginnen. Nach etwa 16 Monaten soll der Umbau beendet sein. Dann können die Mitglieder des "Soho House Media Clubs" von oben in Richtung Alex schauen wie einst die SED-Oberen. Ganz exklusiv.