9 R& a& c5 B' }, K; C ( m+ h" t4 x- y8 V & \- ?$ [) x9 I: ] A, d8 A3 K8 qErst seit 6000 Jahren gibt es hellhäutige Europäer. J5 B! P3 O& s1 S0 S7 J {' O7 ^4 A
* [# J- c& J8 g! JVor Kurzem waren wir noch Schwarze" `% c0 v$ N# |8 f. i' u4 Z
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Es gibt einen Fehler an den Bildern, die wir uns von unseren steinzeitlichen Vorfahren machen: Sie alle hatten keine weiße Haut. Die Bevölkerung Europas war schwarz - auch die Nordeuropäer, die vor 6000 bis 12 000 Jahren als Höhlenmaler, Jäger, Ackerbauern lebten. Dieser wissenschaftliche Befund ist erst vier Wochen alt. Bislang war sich die Forschung sicher, dass die Wandlung von schwarz zu weiß sehr viel früher stattgefunden haben müsse - vor etwa 40 000 Jahren. Die neue Einsicht rührt aus den jüngsten Studien, die ein einziges Gen betreffen. Jene kurze Buchstabenfolge unseres Erbgutes, die über die Hautfarbe, über Schwarz oder Weiß entscheidet. Dieses Gen hat Europa sehr viel später hell gefärbt als gedacht. Die Menschheit, die über den Balkan und zuvor über den ferneren Orient nach Nordeuropa kam, war schwarz - und sie wechselte nicht, wie bislang festzustehen schien, um 40 000 v. Chr. die Hautfarbe. Dies geschah sehr viel später, in der Jungsteinzeit. "Höchstwahrscheinlich wurden die Europäer erst um 4000 v. Chr. hellhäutig", sagte die Anthroprologin Heather Norton von der University of Arizona auf einem Anthropologen-Kongress in Philadelphia.9 u% l5 X9 V" e2 B" Y) E3 y! s
' z6 \- @* R+ S4 [Heather Nortons Forscherteam hat die Entwicklung des menschlichen Hautfarbengens zurückverfolgt und neu datiert. Vor etwa zwei Jahren stießen Forscher bei Fischen auf jene Erbgutsequenz, die auch die menschliche Haut hell färbt. 4 v) e; F5 w) u4 j+ o8 FDie Forscher hatten sich eine Zebrafisch-Art vorgeknöpft, die heller ist als ihre Artgenossen. Damals stießen sie auf die Gensequenz SLC24 - die sie auch beim Menschen fanden, allerdings nur bei Europäern. Seitdem konzentrierten sich die amerikanischen Forscher auf die genaue Untersuchung der näheren genetischen Umgebung des Hautfarbengens, eine Region von mehreren Tausend Buchstaben. Ihr Fazit: Buchstabe für Buchstabe gleichen sich hier alle Europäer bis aufs Haar, als seien sie eineiige Zwillinge. Keine Mutation hat sich eingeschlichen - ein sicheres Indiz für die Forscher, mit SLC24 ein unverfälschtes, relativ jugendliches Gen vor sich zu haben. "Wahrscheinlich jünger als 6000, aber auf keinen Fall älter als 12 000 Jahre", sagt Norton. "Die weiße Haut entstand also lange, nachdem die Menschen nach Europa übersiedelten." In unseren Breitengraden erwies sich die Aufhellung durchaus als Vorteil: Hellhäutige sind den trüberen Lichtverhältnissen besser angepasst, weil ihre Haut das Sonnenlicht besser absorbiert und lebensnötiges Vitamin D herstellen kann. Zu den neuen Entdeckungen passt auch das menschheitsgeschichtliche Panorama, das Frühhistoriker von dieser Zeit in Europa skizzieren: Es zeigt unter anderem das Sonnenobservatorium von Goseck an der Saale. * X' G5 W, i- ~ Z& J I / c7 A: t+ Z) s* g9 e8 V$ t3 q8 Z# ~; N+ f4 b, N, V: p