C% v1 [5 }/ S5 ^( G; W$ `) ] ) I9 e" t/ \0 A9 n$ JTelekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger (l.) und Ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder gestern bei der Verkündigung des Tarifkompromisses in Bad Neuenahr. Die Einigung war erst in den frühen Morgenstunden zustande gekommen. - i3 \4 Q. o$ M3 c. v/ C+ P 3 Q1 X& R5 u. H 0 g* _4 n" p& S# D* [8 X3 d) Z7 o! c2 y 1 B$ c8 P7 Q/ @' F; \" F/ J8 Y" R0 ~; i
Telekom: Länger arbeiten für weniger Geld 8 N9 i2 ?9 v& L3 ]% b4 ]: f1 J2 Y1 S! V( r) P' K8 j
50 000 Beschäftigte werden ausgegliedert. Konzern spart dreistellige Millionensumme. Jobs bis 2012 sicher. Ver.di: "Streik hat sich gelohnt."5 e8 g, ? J1 k
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Bad Neuenahr/Hamburg - ! x; q/ u. G& G7 _ w2 |9 f1 ^Als sie sich einigten, graute schon der Morgen. Bis vier Uhr in der Früh rangen gestern das Management der Deutschen Telekom und der Ver.di-Vorstand um eine Lösung, dann war der Kompromiss über die Auslagerung von 50 000 Stellen in einem 70-seitigen Tarifvertrag festgezurrt. Nicht nur, weil das Hotel am Tagungsort Bad Neuenahr ursprünglich nur bis Dienstag gebucht war, drängte die Zeit. Vor allem der 1. Juli, den Telekom-Chef René Obermann als Stichtag für den Konzernumbau festgelegt hatte, rückte immer näher. Und so trafen sich Telekom und Gewerkschaft schließlich dort, wo es zu erwarten war: ziemlich genau in der Mitte. 7 p, v4 S2 n) o 0 F0 b3 b, {& k( L/ E"Beide Seiten haben Federn gelassen", sagte der Personalvorstand des Unternehmens, Thomas Sattelberger, bei der Verkündung des Ergebnisses. Dem dürfte Ver.di wohl zustimmen, denn von einer Besitzstandswahrung ist die Einigung aus Sicht von Gewerkschaft und Mitarbeitern trotz des fast sechswöchigen Streiks weit entfernt: Statt 34 Stunden müssen die 50 000 in eigenständige Servicegesellschaften ausgelagerten Beschäftigten künftig 38 Stunden pro Woche arbeiten - wobei eine halbe Stunde für Qualifizierungsmaßnahmen vorgesehen ist. Der Sonnabend wird ein Regelarbeitstag, was Kunden freuen wird, die sich für Besuche des Telekom-Technikers nicht mehr unbedingt von der Arbeit frei nehmen müssen. Das Gehalt der Beschäftigten sinkt gleichzeitig um 6,5 Prozent. Ursprünglich hatte die Telekom sogar ein Minus von zwölf Prozent vorgesehen.6 v9 g$ }! T9 T- I4 b
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In den kommenden dreieinhalb Jahren federt der Konzern die Einschnitte ab: In den ersten 18 Monaten wird die Kürzung durch Ausgleichszahlungen komplett wettgemacht, in den beiden Jahren danach um 66 und 33 Prozent. Bis Ende 2008 wird es keine Tarifrunde und damit keine mögliche Gehaltserhöhung geben. Zudem soll der Anteil der variablen Vergütung von derzeit sieben auf 15 bis 20 Prozent in drei Jahren steigen. Größere Abstriche als die jetzt ausgegliederten Servicemitarbeiter müssen neue Angestellte machen: Ihr Jahresgehalt sinkt in den Tochtergesellschaften um mehr als ein Drittel auf 21 400 bis 23 200 Euro.8 [! h H6 g: ~. C+ u2 M) L
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Mit dem Ergebnis können sowohl Telekom als auch Ver.di leben. Dem Konzern gelingt damit, die Kosten wie geplant um 500 bis 900 Millionen Euro im Jahr zu drücken: "Wir haben den finanziellen Zielkorridor unseres Sparprogramms ordentlich getroffen", sagte Sattelberger. Die Telekom werde so deutlich wettbewerbsfähiger und könne die Auftragsvergabe an externe Dienstleister reduzieren. 4 S! V4 h- @9 n9 J- i& r4 O# r- m8 a, u6 j8 S j
Der größte Erfolg für Ver.di ist der Kündigungsschutz in den neuen Gesellschaften bis 2012. Auch die 30 000 in der Festnetzsparte T-Com verbleibenden Mitarbeiter sind nun bis Ende 2009 und damit ein Jahr länger als bisher vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Mit dem ausgehandelten Kompromiss, "der gewiss nicht leichtfällt", so Ver.di-Vorstandsmitglied Lothar Schröder, könnten die Beschäftigten darauf vertrauen, dass "kein Griff in ihre Geldbeutel erfolgt". Zwar sei die Anhebung der Arbeitszeit "bitter", aber sie führe zu keinem Personalabbau. "Der Streik hat sich gelohnt", sagte der Hamburger Ver.di-Bereichsleiter Jürgen Sauer dem Abendblatt. "Ohne den Arbeitskampf wäre die Telekom nicht von ihren knochenharten Positionen abgerückt und hätte die Ausgliederung ohne Tarifvertrag durchgezogen." - k7 j1 ~7 P' p, ^5 J1 {$ E8 s& ]* C+ ^/ w$ E! C& ~; z
Dennoch dürfte dies nicht die letzte Sparrunde gewesen sein. Gerade Callcenter-Mitarbeiter verdienen bei externen Dienstleistern mit Bruttomonatsgehältern von selten mehr als 1500 Euro weiterhin deutlich weniger. In einigen Jahren könnte das Management neue Einschnitte fordern - wenn die Servicegesellschaften nicht ganz verkauft werden. Bis Ende 2010 hat sich der Konzern zunächst verpflichtet, auf einen Verkauf zu verzichten. 9 f4 ]; c9 L* G: W% o7 Y- s5 t3 l: f% ~
Die Große Tarifkommission von Ver.di stimmte der Einigung gestern mit großer Mehrheit zu. Über eine förmliche Beendigung muss noch eine Urabstimmung befinden - voraussichtlich Ende kommender Woche. Die Börse reagierte verhalten auf das Verhandlungsergebnis. Um knapp ein halbes Prozent auf 13,84 Euro legte die Telekom-Aktie zu. ( d6 }8 I+ J/ C. A2 z 8 e$ k& `' v- l. e- Q8 h0 C# Z- GFür die aus dem Arbeitskampf zurückkehrenden Mitarbeiter stehen nun Aufräumarbeiten an: Laut Ver.di sind rund 150 000 Anträge von Kunden liegen geblieben, Baumaßnahmen ruhten und viele Leitungen sind tot. "Mit Hochdruck" wolle die Telekom die Folgen des Streiks beheben, sagte ein Sprecher. Vorrang hätten Entstörungen und die technische Bereitstellung.8 C( b8 w( ?/ m1 d, `
* L& C) T) Y! X4 C$ I* x0 F! _7 ierschienen am 21. Juni 2007