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Vermutlich Geiselnahme im Aachener Klinikum
Aachen (dpa) - Im Aachener Universitätsklinikum gibt es vermutlich eine Geiselnahme. Das bestätigte die Aachener Polizei. Nach Medienberichten soll ein Mann ein Kleinkind in seine Gewalt gebracht haben und damit drohen, einen Sprengsatz zu zünden. Ob der Mann tatsächlich bewaffnet ist, konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Nach Informationen der «Kölnischen Rundschau» war am späten Nachmittag ein unbekannter Mann in das Klinikum gerannt und hatte ein Kleinkind in seine Gewalt gebracht. Ein Sprecher der Kölner Polizei bestätigte eine große Polizeiaktion.
Artikel vom 24.06.2011 - 18.44 Uhr作者: cherubyupan 时间: 2011-6-24 19:50
Polizei: Keine Gefahr mehr für Klinikum
(red) 24.06.2011, 19:30
Aachen. Die Lage am Klinikum Aachen scheint sich zu entspannen. «Wir gehen davon aus, dass der mutmaßliche Täter derzeit keine Person mehr in seiner Gewalt hat», sagte Andreas Jänke, Sprecher der Polizei Köln. Auch gehe man nicht mehr von einer unmittelbaren Gefährdung für die Patienten oder das Klinikum aus. Ein etwa 40- bis 45-jähriger Mann soll am Nachmittag in der Klinik einen Zettel mit einer Geldforderung abgegeben und mit Sprengstoff gedroht haben. Auch eine Geiselnahme war nicht ausgeschlossen worden. Hinweise darauf gab es nach ersten Untersuchungen im Gebäude nach Angaben der Polizei nicht. Jedoch dauerten die «polizeilichen Maßnahmen» noch an.
Entwarnung könne man deshalb noch nicht geben, sagte Jänke. Die Zufahrtsstraßen zum Klinikum Aachen sind von der Polizei wieder freigegeben worden. Sie waren seit dem Nachmittag gesperrt, der Komplex konnte von Besuchern aber jederzeit verlassen werden. Der Betrieb in der Krankenversorgung lief normal weiter.
Die Aachener Polizeisprecherin Schmitz erklärte, alle «für den Täter zugänglichen Gebäudeteile» seien «zeitnah» untersucht worden. «Mit negativem Ergebnis», so Schmitz. Nun werde noch «in den hintersten Winkeln» gesucht. Bei dem Mann, der am Nachmittag in der Klinik einen Zettel mit einer Geldforderung abgegeben und mit Sprengstoff gedroht haben soll, soll es sich um einen etwa 40- bis 45-jährigen Mann mit dunklen Haaren handeln. Er soll eine Aktentasche bei sich gehabt haben.
Feuerwehr und Polizei sind mit einem Großaufgebot angerückt. Auch aus Köln sind Spezialkräfte angefordert worden, die Kölner Polizei hat das Einsatzkommando übernommen.
Nach Medienberichten soll ein Mann ein Kleinkind in seine Gewalt gebracht und damit gedroht haben, einen Sprengsatz zu zünden. Ein Sprecher der Kölner Polizei betonte jedoch am Abend, die Lage sei ungeklärt. «Es ist nach wie vor keine definierte Lage. Da ist ein Fax aufgetaucht in irgendeinem Büro.» Darin sei von Geld und Gewalt die Rede, alles sei aber schwer lesbar. Näheres sei unklar.
Es gehe um einen männlichen Einzeltäter, der eine Geldforderung erhoben habe, teilte die Kölner Polizei mit. Ein weiterer Polizeisprecher sagte, er könne nichts zu Berichten sagen, wonach der Täter das Klinikgelände bereits wieder verlassen habe. Unter anderen untersuchte die Spurensicherung die Cafeteria des Klinikums. Auch SEK-Beamte sind im Gebäude.
Das 1985 eröffnete Aachener Klinikum ist eine der größten medizinischen Einrichtungen Europas. Der riesige Gebäudekomplex mit einer Breite von 240 Metern verfügt über 6600 Räume. Pro Jahr werden dort rund 48.000 stationär und etwa 111.000 Patienten ambulant behandelt. Die gesamte medizinische Fakultät der RWTH Aachen ist in dem Komplex untergebracht.
In der Uniklinik selbst wirkt die Lage nach Angaben unserer Reporter vor Ort sehr ruhig. Die Spezialeinsatzkräfte arbeiten offenbar verdeckt.