* D3 _$ P7 Y8 A% u# kSchläge in der Straßenbahn 05.08.2011- y5 f# s$ Y, X E* N \5 s
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Frau Chang* will keine Öffentlichkeit. Seit ihrer Fahrt mit der Magdeburger Straßenbahn an einem Juli-Tag ist in ihrem Leben vieles anders: Sie kann kaum schlafen, versucht es mit Tabletten, verlässt die Wohnung nicht mehr ohne ihren Mann, auch die Kinder sind unruhig. "My Heart Will Go On", das Lied, dessen Noten neben dem Keyboard im Wohnzimmer liegen, haben die neunjährige Tochter und der sechsjährige Sohn schon lange nicht mehr gespielt. Frau Chang ist eine kleine, zierliche Frau, die langen, schwarzen Haare sind zum Zopf gebunden, und ihre rechte Hand umschließt immerzu ihren Hals. Wie zum Schutz. ( a8 b: e1 X2 Y/ _6 n$ ? p/ v $ L+ D2 V5 W( M6 ^& S5 jAls sie im Juli mit Sohn und Tochter in der vollbesetzten Straßenbahn sitzt, sind die drei unterwegs zu einem Kinderspielplatz. Eine Frau steigt irgendwann zu. Die Frau, so erzählt es die Südkoreanerin, wirft plötzlich einen Zigarettenrest auf Frau Chang. Als die Südkoreanerin nach dem Grund fragt, geht die Frau auf sie los und schlägt ihr ins Gesicht. Frau Chang schreit vor Schmerz, die Kinder vor Angst, dann greift die Frau nach dem Hals von Frau Chang und würgt sie. Zeugen erzählen, die Angreiferin habe das Wort "Schlitzauge" gebrüllt. Frau Chang ringt nach Luft, und die Leute in der Bahn? "Tun einfach nichts", sagt Frau Chang. Irgendwann schreit ein Fahrgast nach Hilfe, die Straßenbahn stoppt, der Fahrer und zwei weitere Männer schreiten ein. Die Polizei kommt, die Angreiferin wird vorübergehend festgenommen. 7 J7 H. ]* Q2 s# o' |: G6 d# S* r1 {1 P6 Q' T/ P0 C; ?
Warnung vor Magdeburg6 E; J" N* k! k- [# B, {
. H5 p; I2 d$ d M! `# UAuf dem Wohnzimmertisch der Changs liegt ein Brief von Magdeburgs Oberbürgermeister. Er habe "mit großem Bedauern zur Kenntnis nehmen müssen", dass Frau Chang während einer Straßenbahnfahrt "vor den Augen ihrer Kinder angegriffen und geschlagen" worden sei, heißt es in dem Schreiben, in dem der Politiker "alles erdenklich Gute" für die Familie wünscht. Eine schöne Geste, finden die Changs. Aber sie ändert nichts an den schlaflosen Nächten und an den Besuchen beim Psychologen. Die Familie wird derzeit zudem von der mobilen Beratung für Opfer rechter Gewalt betreut. 5 P6 q4 Z& ~ z1 l" r. | * b( D& o2 U9 \/ }2 R) f"Ihr wollt nach Magdeburg ziehen? Besser nicht" - Frau Chang erinnert sich noch an die Worte einer türkischen Freundin, die sie in den USA kennengelernt hat. Sie kamen dann doch, im Dezember 2009 zog die Familie von Indiana nach Sachsen-Anhalt.# j% c. }( j+ u3 N7 |
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Die Changs hatten bislang kein schlechtes Leben in Magdeburg: Herr Chang mag seinen Job, er ist Wissenschaftler und arbeitet an einem Institut der Universität, die Kinder gehen gern zur Schule. Aber die Familie hat auch schnell davon gehört, dass sie als Ausländer manche Stadtteile besser meiden. Einmal sagte eine Freundin der Familie: "Heute bleibt ihr am besten zu Hause, es ist der Geburtstag von Adolf Hitler." 1 S7 e6 p+ y& l. e" T- ^% { - O7 w7 w. }3 K% lSachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hat zuletzt dazu aufgerufen, den Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus entschlossen fortzusetzen: "Wir dürfen nicht nachlassen, uns mit rechtsextremistischen Einstellungen auseinanderzusetzen." Sie seien die größte Gefahr für die Demokratie in seinem Bundesland. ' S' L$ ^8 S0 h5 r. |) s4 M0 y+ w7 _/ g
7 }8 N5 b( d* j; F , c% e0 K0 b( x- q, j5 H8 U( d6 v/ W" I* Name von der Redaktion geändert作者: 费雪儿 时间: 2011-8-8 19:39