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发表于 2004-5-6 00:25
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Die Geschwister Scholl und die Weisse Rose ......von echtem Mut
Ein besonderes Beispiel von Zivilcourage ist für mich "Die weisse Rose". Die kleine und eher schwache Widerstandsbewegung einiger Münchner Studenten gegen die grosse Allmacht der Nazis zeugt von echtem Mut für den Kampf um Gerechtigkeit. Gründungsmitglieder waren Hans Scholl, Willi Graf, Christof Probst und Alexander Schmorell, spaeter kam auch Sophie zu der Gruppe.
Sophie und Hans Scholl und ihre Geschwister Inge, Elisabeth und Werner lebten bis 1930 in Forchtenberg. Nach seiner Amtszeit als Bürgermeister zog Robert Scholl mit seiner Familie zunaechst nach Ludwigsburg und 1932 nach Ulm, wo er als Wirtschaftsberater taetig war. Robert Scholl stand der Propaganda Hitlers kritisch gegenüber und der Eintritt seiner aeltesten Kinder in die Hitlerjugend hat ihn stark enttaeuscht. Hans war zunaechst sehr aktiv in der HJ, Sophie verlor die Begeisterung als sie erfuhr, dass ihre jüdischen Freundinnen beim BDM ausgeschlossen waren.
Der Parteitag in Nürnberg 1935, an dem Hans Scholl teilnahm, führte zu einer radikalen Wende seiner Einstellung. Ernüchtert stellte er fest, dass es hier um leere Parolen und Herdendenken ging. Nach einem weiteren Zusammenstoß bei der HJ, die seinen Individualismus strengstens ablehnte, trat er endgültig aus.
Hans trat einem anderen Bund bei: der "deutschen jungenschaft 1.11.", eine verbotene Organisation, die sich unter der HJ-Tarnkappe mit Literatur, Musik und fremden Kulturen beschaeftigt. Im Herbst 1937 wurden bei einer Saeuberungsaktion Inge, Sophie und Werner Scholl von der Gestapo abgeholt. Sophie als jüngste wurde am Abend wieder frei gelassen, Inge und Werner wurden einige Tage in Untersuchungshaft gehalten. Hans war bereits zum Militaer eingezogen worden und verbrachte fast fünf Wochen im Gefaengnis.
Dieser Vorfall besiegelte den endgültigen Bruch der Geschwister mit der Ideologie des Nationalsozialismus.
Im Mai 1939 nahm Hans sein Medizinstudium auf. Sophie bestand im Mai 1940 das Abitur. Um dem vorgeschriebenen Arbeitsdienst zu entgehen, lernte sie Kindergaertnerin, wurde nach Abschluss der Ausbildung aber dennoch zum Arbeitsdienst herangezogen. Danach musste sie noch einen halbjährigen Kriegshilfsdienst ableisten. Erst im Mai 1942 konnte sie ihr Studium der Biologie und Philosophie in München aufnehmen.
Dort lernte sie die Freunde ihres Bruders kennen: Christof Probst, Alexander Schmorell und Willi Graf. Sie studierten wie Hans Medizin und waren ebenfalls Mitglieder in der Studentenkompanie, d.h. sie gehörten der Wehrmacht an und mussten in den Semesterferien Wehrdienst leisten. Der "Münchner Kreis" mit seinen Mentoren Carl Muth und Theodor Haecker, die religiösen und philosophischen Einfluss nahmen, hatte sich in seinem Widerstand gegen das Regime gefunden. Nach der Verteilung der ersten antinazistischen Flugblaetter an der Universitaet in München gesellte sich auch Sophie Scholl aktiv zu diesem Kreis. Insgesamt erschienen im Juni und Juli 1942 vier Ausgaben der "Weissen Rose".
Im August wurde Vater Scholl wegen abfaellige Aeusserungen über Hitler zu vier Monaten Gefaengnis verurteilt. Sophie wurde zu einem weiteren Kriegshilfsdiensteinsatz eingezogen. Im November 1942 musste die Studentenkompanie an die Ostfront ausrücken. Am Abend vor der Abreise beschloss der Münchner Kreis, Kontakt zu anderen Widerstandsbewegungen aufzunehmen.
Inzwischen hatten sich die Gerüchte über die Behandlung der jüdischen Bürger verbreitet. Auch Hans Scholl und seine Freunde wurden waehrend ihres Russlandaufenthaltes mit der Realitaet konfrontiert. Sie sahen die Behandlung von Zwangsarbeitern und hoerten von Massenhinrichtungen. Nach der Rückkehr aus Russland wurden die Aktivitaeten weiter verstaerkt. Auch Kurt Huber, Professor für Philosophie, wurde Mitglied der Gruppe. Das 5. Flugblatt der Weissen Rose konnte im Januar 1943 durch neue Kontakte nun auch in anderen Staedten, z.B. Freiburg, Stuttgart und Karlsruhe, verbreitet werden.
Am 14. Januar 1943 hielt Gauleiter Paul Giesler eine Rede im Deutschen Museum vor der Studentenschaft, in der es hiess, die Studentinnen sollten, statt sich an den Universitaeten herumzutreiben, "dem Führer ein Kind schenken" und bot den weniger attraktiven an, ihnen seine Adjutanten zu schicken. Die Studentinnen, die nach dieser Geschmacklosigkeit den Saal verlassen wollten, wurden festgenommen. Es kam zu einem Aufruhr, bei dem die Studentinnen von ihren Kommilitonen befreit wurden. Die Weisse Rose hatte die Veranstaltung boykottiert, dennoch war dieser Skandal eines der zwei Hauptthemen für das nächste Flugblatt.
Am 31. Januar 1943 kapitulierte die deutsche Wehrmacht vor Stalingrad.
Am 18. Februar 1943 verließen Sophie und Hans Scholl ihre Wohnung mit einem Koffer voller Flugblaetter.
Es war das sechste und letzte Flugblatt der Weissen Rose. Sie verteilten die Blaetter in der Universitaet zunaechst auf Treppenstufen und Fensterbaenken, dann stiegen sie die Stufen hoch und liessen die restlichen Blaetter in den Lichthof regnen. Der Hausmeister Jakob Schmied erwischte sie dabei, verhaftete sie und überstellte sie umgehend der Polizei. Hans Scholl hatte noch einen handschriftlichen Entwurf von Probst in der Tasche, den er nicht schnell genug beseitigen konnte. Christoph Probst, Vater von drei Kindern, wurde am naechsten Tag verhaftet. Trotzdem die Geschwister Scholl versuchten, die gesamte Schuld auf sich zu nehmen, wurden alle drei am 22. Februar zum Tode verurteilt und noch am gleichen Tag hingerichtet.
Alexander Schmorell versuchte zu fliehen, wurde jedoch einige Tage spaeter verhaftet und starb zusammen mit Kurt Huber am 13. Juli. Willi Graf wurde am 12. Oktober hingerichet. Fast 80 weitere Mitglieder des Kreises, die zum Teil nur am Rande mitgearbeitet haben, wurden verhaftet, einige wurden hingerichtet oder starben im Gefaengnis oder im KZ.
"Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa." (Aus dem fünften Flugblatt der Weissen Rose.)
KZ naehmlich Konzentrationslage
[ Last edited by Arbeiter on 2004-5-6 at 01:54 ] |
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