Deutsche Banken verlieren 30.000.000.000 Dollar
Finanzkrise
Deutsche Banken verlieren 30.000.000.000 DollarBundesbank-Präsident Axel Weber beziffert den Schaden durch die weltweite Finanzkrise bei deutschen Geldhäusern auf 30 Milliarden Dollar. International belastet die Banken ein Vielfaches. Deswegen haben die sieben führenden Industrieländer – die G 7 – jetzt einen Aktionsplan verabschiedet.
Die sieben führenden Industrieländer (G 7) wollen mit einem umfassenden Aktionsbündel von Politik, Finanzbranche und Aufsichtsbehörden die weltweite Finanzkrise eindämmen. Mit dem Maßnahmenpaket, das bis Ende des Jahres umgesetzt werden soll, benannten die Finanzminister und Notenbankchefs der G-7-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA, damit sich solche Krisen nicht wiederholen.
Deutschlands Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) wertete den gemeinsamen Plan wie seine Kollegen als Erfolg. Die G 7 äußerten sich zudem besorgt über stark schwankende Wechselkurse. Die Staatengruppe begrüßte andererseits, dass bei lange strittigen Reformen des Internationalen Währungsfonds (IWF) Durchbrüche gelungen seien.
Steinbrück und Bundesbank-Präsident Axel Weber sprachen von einer geradezu überschwänglichen Zustimmung der G 7 zu dem Bericht des internationalen Forums Es gibt erste ermutigende Zeichen“, sagte Bundesbank-Chef Weber. Es gebe positive Signale, dass die Bemühungen zur Stabilisierung der US-Konjunktur infolge der Krise auf dem Immobilienmarkt Erfolg hätten. Er gehe davon aus, dass die Leitzinssenkungen in den USA in der zweiten Jahreshälfte einen stabilisierenden Effekt hätten.
Steinbrück sagte, die deutsche Konjunktur sei in einem guten Zustand. Er sehe auch keinen Anlass, seine Prognose eines Wirtschaftswachstums von 1,7 Prozent in diesem Jahr zu ändern, betonte der SPD-Politiker.
Weber führte an, die weltweiten Belastungen bei Banken als Folge der Finanzkrise beliefen sich bislang auf rund 225 Milliarden Dollar, davon rund 30 Milliarden Dollar (knapp 19 Milliarden Dollar) bei deutschen Instituten. Weitaus höhere Schätzungen seien unrealistisch. Steinbrück warnte, mit überhöhten Zahlen „erschreckt man sehr schnell die Leute“. Die G-7-Minister und Notenbankchefs werden an diesem Wochenende mit Vertretern des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington zu ihrer Frühjahrstagung zusammenkommen. Auch dabei wird die Krise auf den Finanzmärkten im Mittelpunkt stehen.
Wegen der steigenden Lebensmittel- und Energiepreise haben Entwicklungs- und Schwellenländer verstärkte Finanzhilfen gefordert. Die Gruppe der G 24 rief die Industrienationen zudem zu einem entschiedenen Handeln in der derzeitigen Finanzkrise auf. Die Welt sehe sich einer „beispiellosen Finanzkrise“ gegenüber, sagte der Vorsitzende der G 24 und Präsident der kongolesischen Notenbank, Jean-Claude Masangu-Mulongo. Diese Krise habe „im Herzen des Systems begonnen, den USA, und breitet sich aus“.
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