Echtes Gift und falsche Firmensprecher


Wolf-Dieter Roth 06.12.2004

Die \\\"Yes Men\\\" haben wieder zugeschlagen
Kein schoener Jahrestag: Vor 20 Jahren flog im indischen Bhopal eine Chemiefabrik des US-Unternehmens Union Carbide in die Luft – Zehntausende starben, Hunderttausende sind bis heute geschaedigt. Die BBC meldete, Dow Chemical, die 2001 Union Carbide kauften, wollten nun endlich für das Desaster gerade stehen. Doch dann stellte sich heraus, dass der live interviewte Firmensprecher ein \\\"Yes Man\\\" war.


[ Last edited by Armen on 2005-3-3 at 19:55 ]

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Heute spielen Kinder auf dem verseuchten Vetriebsgelaende (Bild: Raghu Rai/Green

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Am 3. Dezember 1984

geraet kurz nach Mitternacht in einer Pestizidfabrik Wasser in einen Tank mit Methylisocyanat, was diesen zur Explosion bringt: 40 Tonnen des giftigen Stoffes werden frei und ziehen als Gaswolke über die Stadt. Die ersten Opfer sterben in wenigen Minuten, andere erst nach Monaten. Auch nach Tagen weiss noch niemand, was vorgefallen ist. Union Carbide (1), Inhaber der Fabrik behauptet, ein der der indischen Polizei bekannter und von dieser gedeckter Angestellter habe die Katatstrophe mit Absicht ausgeloest (2), jedoch warnte der Journalist Rajkumar Keswani schon Jahre vor dem Unfall vor mangelnden Sicherheitsvorrichtungen in dem Werk, das die Produktion bereits eingestellt hatte (3). Das Einleiten von Wasser in – allerdings leere – Tanks gehörte zur normalen Reinigungsprozedur, ein falsch gestelltes Ventil war also bereits ausreichend, um die Katastrophe auszuloesen. Zudem waren die Tanks überfüllt und ungekühlt.

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没兴趣,贴子太长还是鸟语
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Auch 20 Jahre nach dem Unglück

ist das Fabrikgelaende nicht saniert (4) und die Opfer oder deren Hinterbliebene sind nicht einmal mit der vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Summe von 470 Millionen Dollar, was etwa 1000 Dollar pro Person ergaebe, vollstaendig versorgt worden. Immer weiter werden die Bewohner von Bhopal vergiftet (5).

2001 wurden die Reste von Union Carbide durch Dow Chemical übernommen. Dieses Unternehmen fühlt sich nicht für den Zustand des Gelaendes in Bhopal oder die Geschädigten zuständig, weil man 1984 ja noch nicht Eigentümer der Fabrik in Bhopal war.

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没完了还……
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懒婆娘的裹脚布
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Umso überraschender war ein Interview,

das ein angeblicher Firmensprecher von Dow der BBC gab und in dem dieser sagte: \\\"Ich bin sehr glücklich, dass ich heute mitteilen kann, dass Dow erstmals die volle Verantwortung für die Katastrophe in Bhopal übernimmt.\\\" Die Entschaedigung solle auch den 120 000 Opfern zugute kommen, die ihr ganzes Leben lang medizinische Hilfe benoetigen koennten und ausserdem solle das Fabrikgelaende saniert werden. \\\"Wir haben beschlossen, Union Carbide zu liquidieren, diesen Albtraum für die Welt, der Dow Kopfschmerzen bereitet\\\".

Zweimal war das Interview bereits gesendet worden, als sich Dow Chemical nach zwei Stunden empoert bei der BBC meldete und diese feststellen musste, dass sie einer Ente aufgesessen war (6). Man ist empoert – einerseits, weil der nur kurz andauernde Scherz angeblich falsche Hoffnungen in Bhopal geweckt haben koennte, andererseits, weil die altehrwürdige BBC nun schon das zweite Mal in einem Jahr eine Falschmeldung (7) verbreitet hat.

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