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SPIEGEL 关于中国利用死刑犯人进行器官买卖的报道
更有意思的是大多数客户竟然是日本人!
Das Geschäft mit den Hingerichteten
Es ist ein blutiges Geschäft: In China floriert einem Zeitungsbericht zufolge das Geschäft mit den Organen hingerichteter Gefangener. Käufer sind meist ebenso kranke wie wohlhabende Japaner. Gewissensbisse haben die wenigsten von ihnen.
Peking - Als Kenichiro Hokamuras Niere versagte, da hatte er die Wahl: Wollte er auf ein passendes Spenderorgan warten oder es selber suchen? Die Fakten sprachen für sich: Gerade mal 40 menschliche Organe sind laut der britischen Zeitung "The Independent" in Japan in den vergangenen neun Jahren gespendet worden. Etwa hundert Menschen hätten aber allein in Hokamuras Präfektur auf der Warteliste gestanden. "Ich wäre gestorben, bevor ich einen Spender gefunden hätte", zitiert das Blatt Hokamura. Also machte sich der 62-jährige Geschäftsmann lieber auf eigene Faust auf die Suche und stieß im Internet auf einen japanischen Zwischenhändler für Organe - mit Sitz in China.
Zehn Tage und nur 6,8 Millionen Yen - umgerechnet 48.000 Euro - später lag Hokamura auf einem Operationstisch in Shanghai und bekam seine neue Niere. "Es ging so schnell, dass es mir schon Angst machte", sagt der Japaner. Sein Übersetzer verriet ihm, wem er das neue Organ verdankte: einem jungen Mann, der kurz zuvor als Verbrecher hingerichtet worden war. Gewissensbisse hat Hokamura deshalb nicht - auch wenn der Organhandel in China gesetzlich verboten ist: "Der Spender konnte einen Beitrag für die Gesellschaft leisten - was soll daran falsch sein?"
Längst ist der Nierenempfänger kein Einzelfall mehr. Dem "Independent" zufolge hat ein einziger Zwischenhändler in China seit 2004 mehr als hundert Japanern ein neues Transplantat verschafft. Dabei sind Transplantationen offiziell im Reich der Mitte nur erlaubt, wenn Spender und Empfänger beweisen können, dass sie durch Ehe oder Verwandtschaft miteinander verbunden sind.
Doch das Geschäft boomt trotz der Illegalität weiter. Inzwischen haben auch Chinas Krankenhaus-Betreiber begriffen, wie viel Geld sich mit Nieren, Lebern und anderen Innereien verdienen lässt. Dem Zeitungsbericht zufolge bringt eine Niere mehr als 47.000 und eine Leber sogar mehr als 127.000 Euro.
Die Patienten stellen nur selten Fragen
Nach Angaben des "Independent" prangen mittlerweile auf zahlreichen Klinikmauern im ganzen Land verräterische Schriftzüge: eine Handy-Nummer und das Wort "Niere". Solche Werbeanzeigen finden sich nicht nur in kleinen und eventuell dubioseren Privatkliniken, sondern in Form von Werbezetteln und Wandschriften auch in renommierten Einrichtungen. "Wir müssen diese Nachrichten immer wieder wegwischen", berichtet Ding Quiang, Professor für Urologie am Huashan-Krankenhaus in Shanghai. "Diese Leute besuchen sogar die Ärzte, rufen ständig an oder schreiben immer wieder Werbebriefe." Bei solchen Organangeboten handele es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um verbotenen Organhandel, sagt der Mediziner.
Woher die Kliniken ihre äußerst billigen Transplantate beziehen, ist oft undurchsichtig. Und die Patienten stellen nur selten Fragen. Doch nach Informationen des "Independent" werden die meisten Organe Hingerichteten entnommen und preisgünstig an die Hospitäler weiterverkauft. Diese Quelle scheint gerade in China schier unerschöpflich: Schätzungen zufolge werden jedes Jahr rund 8000 Menschen hingerichtet, so viele wie nirgendwo sonst. Wer die Organe der Exekutierten "erntet", darüber herrscht allerdings noch Rätselraten.
Niemand bremst den Organtourismus
Nach Angaben des "Indepent" hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass Nieren- oder Leberkranke ihre Rettung vor dem Tod in China finden können. Im benachbarten Japan finden sich dagegen kaum Spendewillige, weil eine Organentnahme nach allgemeiner Überzeugung dem Körper seine Perfektion nehme. Daher steigen immer mehr Kranke in den Flieger nach China, um sich dort operieren lassen. Die Regierungen beider Länder zeigen sich bislang nicht im Stande, dem wachsenden Organtourismus und -handel Einhalt zu gebieten.
Hokamuras Fall hat mit dazu beigetragen, dass bei seinen Landsleuten das Interesse für ein Organ aus China wächst: Aus Freude über seine Genesung entschloss sich die Familie des Geschäftsmanns, ihre Erfahrungen mit den chinesischen Transplantationen in einem Internet-Blog zu veröffentlichen. Es tue ihr leid um all die Menschen, die jahrelang auf ein Spenderorgan warten müssten, schrieb dort Hokamuras Tochter - und hängte ihrer Nachricht einen Link zu einem Organhändler in Shanghai an.
[ 本帖最后由 why 于 2006-3-22 10:17 编辑 ] |
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