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发表于 2008-1-10 23:40
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Bartel 的代表作:
„Immer nur b-a-c-h für eine Geige“, wegen einer Erkrankung Robert McDuffies entfallen. Umso gespannter waren die Zuhörer auf die Neufassung von „David und Goliath“. Im Jahr 2000 als Auftragswerk des Gewandhauses von dem Pianisten Alexander Paley uraufgeführt, wird das Werk im September 2003 in einer Orchesterfassung unter Herbert Blomstedt im Gewandhaus zu erleben sein. David und Goliath: in Bartels Komposition ein träumerisch-verspielter Junge und ein plumper, imponierwütiger Grobian. Bartels Tonsprache zeigt deutlich diese unterschiedlichen Charaktere. Schwebend kreisende Melodiefragmente tasten sich zögernd durch den Raum, werden kontrastiert von gewaltsamen Ausbrüchen dissonanter „Tonklumpen“, von harten, maschinenartig stakkatierten Passagen und einem rhythmisch grotesk schwankenden „Kraftprotz-Imponiertanz“, wie ihn Bartel selbst nennt.
Das Stück ist ein Ausloten der Extreme, es führt den Pianisten an Grenzen der technischen Ausführbarkeit und bietet auch inhaltlich eine große Bandbreite, die von Brutalität bis zu zartem Innehalten und Atemholen reicht. Adrian Oetiker lässt die Charaktere des David und Goliath für den Zuhörer sehr lebendig werden, lässt die Figuren mit ihrer unterschiedlichen Tonsprache fast plastisch hervortreten. Die Spannung zwischen den Charakteren überträgt sich auf die Zuhörer – bis das Stück nach einem hörbaren Steinchenwurf des David überraschend schnell endet.
Im Mittelteil des Konzertes standen kammermusikalische Werke mit Klarinette auf dem Programm. Die Starklarinettistin Sharon Kam übernahm in dem folgenden „Kegelstatt“-Trio von Mozart deutlich die Führung auf dem Podium. Ihren weichen und trotzdem klaren Ton, der auch beim Ansetzen in den Höhenlagen nicht weniger zart und kontrolliert ist, führte Kam strukturiert in großen Bögen und klar gegliederten Phrasen. Die Klangfarbe Kams mischte sich in dieser ungewöhnlichen Besetzung von Bratsche und „Bratsche der Holzblasinstrumente“ angenehm mit dem kräftigen und zielstrebigen Spiel der Bratschistin Tatjana Masurenko.
Bartels noch aus Studienzeiten stammendes Klarinettenquartett (1955) ist dessen erstes Zwölftonstück und ursprünglich als Oboenquartett konzipiert. Die Fassung mit Klarinette gelangte in diesem Konzert erstmals zur Aufführung und wurde begeistert aufgenommen. Während die Streicher in einem humoristischen Scherzo ein rhythmisch klares, teilweise hartes Grundgerüst geben, setzt die Klarinette immer wieder melodische Linien dagegen, um dann in virtuose Klangkaskaden auszubrechen. Momentweise verharrt das Ensemble in scheinbar erstarrter Pose, bis das ganze Gebilde wieder zum Leben erwacht. Kam quietscht, juchzt und bricht aus, dass es scheint, als ob das Stück für kein anderes Instrument als die Klarinette geschrieben worden sein könnte. Und doch, in der Schlusskantilene des Adagio fehlt etwas der Eindruck von Weite und Einsamkeit, der für die Klangfarbe der Oboe so charakteristisch ist...
Die Sonatine für Cello, Auftragswerk für den Internationalen Bach-Wettbewerb 1998, ist ein dreisätziges Stück, bei dem allerdings die verschiedenen Teile nahtlos in einander übergehen. Entgegen der Erwartung, die der Titel Sonatine weckt, ist das Stück hochvirtuos, fordert dem Cellisten auch ungewöhnliche Spieltechniken ab und ist für den Zuhörer in seiner Struktur nicht leicht zu erfassen. Christian Giger meisterte die technischen Anforderungen mit Bravour, die Zuhörer und der Komponist waren begeistert.
Die Interpretation des Streichtrios, das als letztes Werk auf dem Programm stand und wie das Oboenquartett aus den 50er Jahren stammt, zeichnete sich durch ein hochmotiviertes und überaus präzises Zusammenspiel der Musiker aus. Ein kreiselndes, drehendes Thema ist Grundmotiv des Allegro im ersten Satz, an einigen Stellen kehrt für kurze Zeit Ruhe ein, aber immer wieder bricht das unruhige, schleudernde Motiv in einem der Instrumente durch, so dass ein ständiges untergründiges Brodeln den Satz durchzieht. Nach einem wehmütigen zweiten Satz kehrt das erste Motiv im dritten Satz immer einmal wieder und lässt Reminiszenzen an den Anfang aufleuchten. Ein gelungener Abend endet in den letzten sieben Takten des Trios mit einem furiosen Rausschmeißer.
Bartels Sorge, angesichts seiner Jugendstücke auf die Nachsicht seiner Zuhörer hoffen zu müssen, war vollkommen unbegründet: Nach wie vor können sich sowohl das Streichtrio als auch das Oboen-/Klarinettenquartett behaupten. Ein musikalisch hochspannender Abend mit einer interessanten Programmmischung, viel Spielfreude und Enthusiasmus! |
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